„Ich will nicht, dass du stirbst“ – Kool Savas spricht über seine Sprachnachricht an Sido

Sido

Ende letzten Jahres lieferte Sido mit „Paul“ sein bisher emotionalstes und persönlichstes Album seiner Karriere ab. Der Berliner Rapper sprach darauf über persönliche Schwächen und Fehler. Auch im Zuge der Promophase legte er die Karten auf den Tisch. In einem Spiegel-Interview enthüllte er, wie er nach Beginn der Pandemie in den Drogensumpf abgestürzt ist:

„Es ist alles aus dem Ruder gelaufen. Am Ende saß ich in der Klapse. Ohne den Entzug und die körperlichen Checks in der Klinik hätte ich diesen Sommer vermutlich nicht überlebt. (…) Nach einer Woche war ich mit dem Entzug durch, habe aber kapiert, dass das jetzt erst der Anfang ist.“

Sido über die Sprachnachricht von Kool Savas

In der Öffentlichkeit waren die Probleme des 42-Jährigen kaum bemerkbar. Sein privates Umfeld scheint dagegen sehr wohl bemerkt zu haben, dass mit Sido etwas nicht stimmt. Ein entscheidender Faktor dafür, dass er am Ende die Kurve kratzen konnte, war die Hilfe seines Umfelds. Dazu zählt auch eine Sprachnachricht von Kool Savas, die Sido womöglich das Leben gerettet hat:

Eines Tages habe ich ne längere Nachricht von Savas bei WhatsApp – drei Minuten. Schon sehr ungewöhnlich für so eine Savas Nachricht. Je länger diese Nachricht ging, desto mehr hat seine Stimme gezittert und man hat gemerkt, er ist den Tränen nah und hat mich gebeten, irgendwas zu machen, weil das halt bis zu ihm gekommen ist schon. (…) Er hat sich halt Sorgen gemacht und meinte halt: „Ich will nicht, dass du stirbst. Bitte Bruder, kümmer dich…“

Kool Savas

Jetzt äußert sich auch Kool Savas zu diesem schwierigen Thema und erklärt, was ihn dazu bewegt hat, diese Voice Mail an Sido zu senden. Die Drogenprobleme seines Kollabopartners scheinen so sehr zu ihm durchgedrungen zu sein, dass er sich als Freund verpflichtet fühlte, das Thema anzusprechen.

Kool Savas über die Sprachnachricht

„Für mich war es wichtig das zutun. Weil ich saß allein im Auto und hab darüber nachgedacht und dachte mir: Als Freund bin ich es ihm schuldig. Weil wenn ich es nicht machen und etwas passiert, kann ich nicht mehr in Ruhe in den Spiegel gucken. (…) Das ist für mich vielmehr als mein Rapkollege oder mein Rap-Kumpel oder mein Kollabo-Partner. Es ist wirklich auch eine familiäre Sache. Und ich hab das gemacht, weil ich mir gesagt hab, das bin ich ihm schuldig. Das bin ich auch mir selbst schuldig, das muss ich machen.“

Hier seht ihr das Interview

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