Fler bereut „Neue deutsche Welle“ und geht juristisch gegen die AfD vor

Rap und Rechtsextremismus kann, darf und wird niemals zusammenpassen. Dass so gut wie jeder Rapper dieser Ansicht ist, war auch gestern während der Bundestagswahl zu spüren. Etliche Künstler sprachen sich dafür aus, zu den Wahlen zu gehen um eine Stimme mehr gegen Rechts zu haben. Das Motto: Jede Stimme, die nicht der AfD zufällt, ist eine gute Stimme.

AfD

Und trotzdem biedert sich der rechte Rand immer wieder an Jugendkulturen wie Hiphop an. Nazi-Rap hat sich zwar noch nie wirklich eine relevante Reichweite verschaffen können. Dennoch ist es Paradox genug, dass es so etwas überhaupt gibt. Auch an Rappern, die gar nichts mit der AfD zutun haben, versucht man sich zu bedienen.

Erst vor kurzem teilte ein regionaler Ableger der Partei einen Interview-Ausschnitt von Ali Bumayé. Dabei wurde der Ausschnitt so gewählt, dass die eigentliche Aussage verfälscht wurde und der Rapper sich von der AfD distanzieren musste. Bei Finch Asozial ereignete sich ein ähnlicher Fall. Auch hier distanzierte er sich klar von den Ansichten der AfD und der Partei an sich.

Was dahinter steckt wenn rechte Parteien sich an Rap bedienen, fasste Alligatoah auf seinem Song „Musik ist keine Lösung“ treffend zusammen: „Zweifelhafte Leute aus der falschen Ecke werden für die nächste Single klatschen/ Zum Beispiel Anzug-getarnte, rechtsextremgesinnte Spasten/ Die dein Video posten, weil sie kalkulierte Jagd auf jugendliche Wählerstimmen machen“

Fler

Jetzt versucht sich der Wuppertaler-Ableger der rechten Partei erneut auf extrem peinliche Weise am Deutschrap zu bedienen. Die AfD Wuppertal feiert den „Stolzmonat“ und zitiert dabei den Fler-Klassiker „Neue deutsche Welle“. Damit wird die Aussage des Songs vereinfacht und verdreht, wie Fler in seiner Antwort erklärt.

Er kündigt an, den Song nie wieder Live spielen zu wollen. Besonders krass: Er bereut den Song sogar, weil er jetzt von rechten Spinnern missbraucht wird. Am Ende teilt Fler mit, dass er die Sache nicht mehr so wie früher – per Hausbesuch – regeln will, sondern den anständigen Weg geht und Rechtsmittel gegen die AfD einlegt.

Fler kündigt Post vom Anwalt an

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