Prozess-Abschluss – Verteidiger von Arafat Abou-Chaker rechnet mit Bushido ab
(© Marco Verch / CC 2.0)
Arafat vs. Bushido
Der Mammut-Prozess zwischen Bushido und Arafat Abou-Chaker nähert sich mit großen Schritten seinem Ende. Jetzt ist klar, dass der 114. Prozesstag der letzte Verhandlungstag werden soll. Am 5. Februar soll nach knapp 3,5 Jahren endlich ein Ende genommen und ein Urteil gefällt werden.
Erst kürzlich lieferte die Klägerin ihr Abschluss-Plädoyer ab. Die Staatsanwaltschaft forderte zunächst eine Strafe von 4 Jahren und 4 Monaten Haft für Arafat, verkürzte diese Forderung zuletzt aber um 3 Wochen. Auch die anderen Abou-Chaker Brüder sollen für ihre Anwesenheit am 18. Januar 2018 mit Knast- und Bewährungsstrafen belangt werden:
„Oberstaatsanwältin Petra Leister fordert 4 Jahre und 4 Monate Gefängnis für Arafat (47). 7 Monate auf Bewährung für den großen Bruder Nasser (53). 18 Monate auf Bewährung für den kleinen Bruder Rommel (46). 25 Monate Knast für Nesthäkchen Yasser (42). Das machte die Clan-Brüder und ihre Hochkarat-Verteidiger fassungslos, sprachlos, entsetzt – und wütend. Freitag holen sie zum Gegenschlag aus.“ (Quelle: BILD)
Plädoyer der Verteidigung
Am Freitag war dann die Verteidigung des Angeklagten mit ihrem eigenen Plädoyer dran. Und sie sehen den Verlauf des Prozesses ganz anders als die Staatsanwaltschaft: In den Hauptvorwürfen gegen Arafat und seine Brüder sehen sie keinen einzigen Punkt als erwiesen an. Nur die heimliche Aufnahme des Gesprächs habe er sich zu Schulden kommen lassen.
Aus diesem Grund fordert die Verteidigung von Arafat, dass er nur eine geringe Geldstrafe zahlen muss. Auch den von der Staatsanwaltschaft geschätzten Tagessatz von 2.500 bezeichnet er als „Fantasiesumme“. Der Verteidiger schlägt vor, dass Arafat einen Zehntel der – durchaus erheblichen – Prozesskosten tragen solle. Dies würde sich immerhin auf eine Zahlung zwischen 90.000 und 100.000 Euro belaufen.
Abrechnung mit Bushido
In seinem Plädoyer verliert Anwalt Handgeorg Birkhoff auch ein paar Worte an Bushido – und der kommt dabei gar nicht gut weg. Ein großer Teil des Prozesses bestand aus seiner über 20-tägigen Zeugenaussage. Der Verteidiger der Abou-Chakers schätzt den Rapper nicht als glaubwürdig ein, weshalb die wichtigste Grundlage für eine mögliche Verurteilung hinfällig wäre:
„Man kann ihm nicht absprechen, dass er entertainen kann. Egal, was er erzählt – es kommt prima rüber. Aber ist es deswegen wahr? (…) [Bushido hat Arafat Abou-Chaker] „in der Öffentlichkeit als Clan-Boss, als Krimineller dargestellt, der er nicht ist (…) [Bushido kennt] nur Freunde oder Gegner – und Gegner werden diskreditiert und diffamiert.“
Laut dem Verteidiger sei Bushido ein „gnadenlos kalkulierender Mann.“ Er stellt in den Raum, dass man ihm nicht glauben könne. Ob der Richter sich einzig auf die Aussagen von Bushido und seiner Ehefrau berufen wolle, liege in seinem eigenen Ermessen.
(Quelle: Berliner Kurier)
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