Xatar hat „Alles oder Nix“-Records nach 17 Jahren aufgelöst

Xatar

Erst vor wenigen Jahren hat Xatar mit „Goldmann“ sein nächstes Mega-Projekt gestartet. Vom 2007 als Independent-Label gegründeten „Alles oder Nix“ wollte er mit „Goldmann“ ein eigenes internationales Major-Label aufbauen.

Im letzten Jahr erklärte Xatar das Projekt „Goldmann“ in seiner damaligen Form für gescheitert. Damit einher gingen Berichte über Drogenkonsum von einigen Künstlern, namentlich genannt wurde Mois, im Goldmann-Tower, der Hauptzentrale des Labels. Xatar erklärte in seinem damaligen Statement: „Es gab sehr intensive Zeiten hier im Tower – viel Musik, sehr produktiv – es gab alles, Höhen, Tiefen. Es gab tatsächlich auch ’ne sehr weirde Zeit. Und ich will mir gar nichts anmaßen, irgendwie wertend, urteilend sein – wer bin ich schon? Jeder weiß, meine Weste ist nicht wirklich weiß. Aber es geht hier um Verantwortung.

Wir haben ja Verantwortung den Künstlern und deren Familien gegenüber. Und was da passiert ist, war auf jeden Fall Heavy so, weird. Deswegen haben wir gesagt, dass wir hier einen Schlussstrich ziehen und den Goldmann Tower, so wie man ihn kennt, heute begraben.“

„Alles oder Nix“

Wie eben bereits erwähnt, war „Goldmann“ nicht das erste Label von Xatar. Bereits ein Jahrzehnt zuvor gründete der Rapper 2007 „Alles oder Nix“ als Independent-Label. Mittlerweile gehört das Label zum Deutschrap-Kult und brachte Künstler wie Schwesta Ewa und SSIO hervor. Aber auch Rapper der neuen Generation wie Mero und Eno standen zeitweise bei Xatar unter Vertrag.

Xatar verstand es, mehrere Rap-Generationen und Stile auf einem Label zu vereinen, was „Alles oder Nix“ mit der Zeit zu einem der erfolgreichsten Deutschrap-Labels machte. Doch nach 17 Jahren ist jetzt Schluss. Im Interview bei HipHopDe erklärt Xatar seine Labelarbeit bei „Alles oder Nix“ für beendet:

„Vor dem Rheingold-Release habe ich schon mit allen Künstlern geredet und gesagt: ‚Es wird nicht mehr so sein, dass ich euer Manager bin, weil ich für den Film am Start sein muss. Ich habe alle drum gebeten, dass wir das Ding  nicht weiter machen, weil ich dem nicht gerecht werden kann, weil ich nicht der ‚halb-abliefernde-Manager‘ sein will und ich habe mit denen auch teilweise den weiteren Weg abgecheckt.“

Damit haben unter anderem Schwesta Ewa und SSIO also vorerst kein Label mehr. Es wird spannend, unter welchen Strukturen es für die Künstler weitergeht. Da die Auflösung laut Xatar in Absprache mit den Künstlern geschah, dürfte die Meldung für diese nicht überraschend kommen und vielleicht bereits erste Schritte für die neue Zukunft eingeleitet worden sein.

Hier seht ihr das Interview