Schweizer ESC-Gewinner hat als Rapper am VBT teilgenommen

Das ist eine der verrücktesten Geschichten, die die Battlerap-Szene jemals geschrieben hat: Ein Rapper, der am VBT teilgenommen hat, stand vergangene Woche im Finale des Eurovision-Songcontest und hat diesen völlig überraschend gewonnen…

Nemo

Vergangenen Samstag fand das Finale des Eurovision-Songcontest 2024 statt. Deutschland holte sich einen respektablen 12. Platz. Der große Star der Veranstaltung war jedoch Nemo, ein nichtbinärer Musiker aus der Schweiz. Die Performance von Nemo bestach durch eine Mischung aus Gesang, Rap und einem energiegeladenen und körperbetonten Auftritt auf der Bühne.

Swiss VBT 2015

Aus Rap-Sicht schien der Eurovision-Songcontest allerdings nicht weiter interessant. Zumindest bis ein paar User auf Social Media etwas genauer in der Vergangenheit von Nemo stöberten und herausfanden, dass Nemo bis vor nicht allzu langer Zeit noch in der Battlerap-Szene aktiv gewesen ist.

Im Jahr 2015 nahm Nemo am Schweizer Ableger des VBT (Videobattleturnier), dem Swiss VBT 2015 teil und drang dort bis ins Halbfinale vor. Mit damals erst 15 Jahren riss er das Turnier ab und war schon dort der mit Abstand gehypteste Act des gesamten Teilnehmerfelds.

Seine Viertelfinalrunde gegen Mizzy ist die meistgeklickte Runde der gesamten Swiss VBT-Geschichte. Auch wenn die Zahlen im Vergleich zum Deutschen VBT gering erscheinen, war also schon dort klar zu erkennen, dass Nemo ein besonderes Talent ist. Auch wenn er außerhalb der Schweiz unterm Radar flog.

Vom VBT zum ESC

In den Folgejahren etablierte sich Nemo als Musiker außerhalb des Battlerap-Szene und war regelmäßig in den Schweizer Musikcharts vertreten. Etwa ab 2018 herum wechselte Nemo von Schweizerdeutsch auf Englisch. Eine Entscheidung, die Nemos Karriere noch einmal durch die Decke schießen ließ.

Es folgten mehrere Auszeichnungen als Schweizer Talent und Musiker des Jahres, sowie Auszeichnungen mit Gold- und Platin-Schallplatten in der Schweiz. Erfolge außerhalb seines Heimatlands blieben jedoch aus – zumindest bis Samstagabend. Seitdem ist er nämlich offiziell ESC-Sieger und holte den überhaupt erst dritten Schweizer Sieg des Wettbewerbs.

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