Aggro Berlin hat Bushido nach 17 Jahren angezeigt
© Superbass / CC-BY-SA-4.0 (via Wikimedia Commons)
Bushido
Vor ein paar Stunden berichteten wir bereits, dass ein Ermittlungsverfahren gegen Bushido und Arafat eröffnet worden ist. Nach rund 9 Monaten mit dem Gangsterrapper als Zeuge wird er sich nun wohl auch als Angeklagter vor Gericht verantworten müssen. Bekannt war bis zu dem Zeitpunkt lediglich, dass die Staatsanwaltschaft wegen eines Vorfalls im Jahr 2004 ermittelt. Der Tatvorwurf gegen die ehemaligen Geschäftspartner lautet räuberische Erpressung.
Aggro Berlin
Jetzt hat der Spiegel weitere Informationen zu diesem Justiz-Knaller herausgefunden. Die anfängliche Vermutung, die Ermittlung könnte auf die Trennung zwischen Bushido und Aggro Berlin zurückzuführen sein, hat sich nun bestätigt. Wie seit wenigen Minuten bekannt ist, haben die Gründer von Aggro Berlin Anzeige erstattet.
Darstellung von Bushido
Konkret geht es um den Mai 2004. Bushido suchte damals zusammen mit Arafat Abou-Chaker das Büro von Aggro Berlin auf und konfrontierte die Gründer. Was danach passiert ist, wissen nur die Beteiligten. Der Rapper behauptete jahrelang, dass lediglich er und Arafat vor Ort gewesen waren um seinen damaligen Vertrag aufzulösen.
Darstellung von Aggro Berlin
Die Aggro-Gründer Spaiche, Specter und Halil wiederum stellen die Geschehnissen nun anders da. Demnach sollen neben Bushido und Arafat um die 6 weitere Personen in ihr Büro gekommen sein. Specter wurde laut Erkenntnissen des Spiegels von Arafat zur Unterschrift gezwungen.
Kurz darauf kam Halil Efe zur Gruppe dazu und bekam einen Schlag ins Gesicht ab. Er wurde ebenfalls zur Unterschrift gezwungen, unterschrieb aber mit dem Wort „hayir“, was türkisch für „nein“ steht. Als Spaiche ins Büro kam, wurde er ebenfalls bedroht und dazu gebracht, die Auflösungserklärung für den Künstlervertrag von Bushido zu unterschreiben.
17 Jahre später
Am 16. März diesen Jahres ging die Anzeige von Aggro Berlin gegen Bushido ein. Seit dem 1. April ist auch Arafat unter den Beschuldigten. Obwohl die Tat sich vor 17 Jahren ereignet hat, ist sie noch nicht verjährt. Schwere räuberische Erpressung, so lautet der Vorwurf, verjährt erst nach 20 Jahren. Bushidos Anwalt wollte sich nicht äußern, der Anwalt von Arafat hingegen kündigte an, die Anzeige „zersägen“ zu wollen.
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