„Ich habe es gehasst, da zu sein“ – Ex-EGJ Rapper packt aus

Vom Hype zum Bruch: Chakuzas EGJ-Zeit

Chakuza galt einst als Hoffnungsträger bei Bushidos Label ersguterjunge. Gemeinsam mit Produzent Stickle wurde er 2005 bei EGJ unter Vertrag genommen, nachdem sie Bushido bei einem Konzert in Österreich eine Demo-CD überreicht hatten. Kurz darauf produzierten sie dessen Album „Staatsfeind Nr. 1“ - ein Meilenstein im Deutschrap. Der Umzug nach Berlin war für Chakuza ein mutiger Schritt, denn er hatte zuvor als Koch ein sicheres Leben.

Die Anfangszeit bei EGJ war laut Chakuza noch vielversprechend. „Die ersten eineinhalb Jahre […] waren cool“, erinnert er sich im „PlankGezogen“-Podcast. Doch die Stimmung kippte schnell. Bushido entsprach weder musikalisch noch menschlich dem, was Chakuza sich von einem Partner erhofft hatte. „Vom Bordstein bis zur Skyline“ war ihm vor der Zusammenarbeit sogar völlig unbekannt.

Mit der wachsenden Bekanntheit Bushidos wurde das Klima laut Chakuza zunehmend toxisch. „Ich hab’s gehasst, da zu sein. Ich wollte nichts anderes als da weg.“, so der Rapper. Trotz musikalischem Erfolg mit Alben wie „City Cobra“ oder „Monster in mir“ fühlte er sich zunehmend unwohl. „Je größer Bushido geworden ist, desto mehr wurde er ekelhaft.“

Chakuzas Abrechnung mit Bushido

Die Kritik an Bushido fällt deutlich aus. Chakuza beschreibt ihn als „hinterhältig“, „verlogen“ und „intrigant“. Über Jahre habe er beobachtet, wie sich der Labelchef verhielt und dabei seine Meinung gefestigt: „Er ist mitunter an der Spitze von hinterhältigen und schadenfreudigen Menschen und Intriganten“ die er kennengelernt habe. Zwar gesteht er Bushido geschäftlichen Erfolg zu, betont jedoch, dass seine Motivation rein kommerzieller Natur gewesen sei.

Trotz der negativen Erfahrungen bleibt der musikalische Output der EGJ-Zeit beachtlich. Nach dem Bruch wechselte Chakuza zu Four Music, wo er mit Alben wie „Magnolia“ und „Noah“ sogar höhere Chartplatzierungen erreichen konnte. Finanziell lohnte sich das Labelwechsel jedoch kaum, wie er im Interview erklärt.

Ein persönlicher Kontakt zwischen Chakuza und Bushido besteht seit Jahren nicht mehr. Im Interview 2023 bestätigte er: „Wir haben uns seit 14 Jahren nicht mehr gesehen.“ Vor zwei Jahren hieß es auch noch, dass er auf einen Diss in Bushidos „Sonny Black 2“ antworten wolle - „auf sportliche Art und Weise“. Bis dato gab es jedoch noch keinen Disstrack.