„Auf Level“ sorgt für großen Shitstorm und Angst um Streaming bei den Rap-Fans
Streaming
Für eine lange Zeit galt der Beruf Rapper als ein Beruf, der sich finanziell für die Künstler nicht lohnt. Zu groß war der Anteil an illegal heruntergeladener Musik. Vor mehr als 10 Jahren mussten daher viele Rapper mindestens einem Nebenjob nachgehen, um ihre monatlichen Lebenshaltungskosten decken zu können. Mittlerweile hat sich dies stark geändert und Rapper verdienen im Vergleich zu damals sehr gutes Geld. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass das Streaming-Geschäft erfunden wurde, welches den Rappern Geld für jeden Stream einbringt.
Bereits mehrere Rapper haben sich diesbezüglich positiv über Anbieter wie Spotify und ihre Modelle geäußert. Spotify stellt hier die Avantgarde der Streaming-Plattformen dar und ist bei den Rappern wegen der durchaus hohen Auszahlungen sehr beliebt. Während Rapper bei YouTuber ca. 500-1000 Euro pro eine Million Aufrufe verdienen, sind es bei Spotify um die 4000 Euro. Dies, in Kombination mit der derzeit großen Beliebtheit von Deutschrap, sorgt für ein gutes Einkommen bei den Rappern.
Doch nicht nur die Rapper profitieren von Spotify. Auch Fans haben mit Spotify die Möglichkeit, Alben bereits an ihren Release-Tagen direkt zu hören und das bei einem überschaubaren Preis von 9,99 Euro. Neben dem Abo-Modell bietet Spotify auch die kostenlose Version an, bei der man alle Paar Songs Werbung geschaltet bekommt – ein Kompromiss, den so ziemlich jeder Fan eingeht. Mit deren Modellen sorgte Spotify dafür, dass die illegalen Downloads drastisch zurückgegangen sind.
Exklusiv Rechte
Doch natürlich herrschen auch auf dem Gebiet des Streaming-Geschäfts die Gesetze der freien Marktwirtschaft und des Kapitalismus. So war es nur eine Frage der Zeit, bis die amerikanischen Zustände auch in Deutschland eintreffen. Während in Deutschland „noch“ fast jeder Rapper seine Tracks auf Spotify anbietet, ist es in Amerika so, dass die einzelnen Plattformen sich Exklusiv-Rechte bei den Künstlern einkaufen. Dies heißt, dass die Tracks teilweise nur auf einer Plattform erscheinen und nicht wie es hier üblich ist, bei fast allen Streaming-Anbietern. Dies kündigte Amazon nun mit „Level“ an. In einem Beitrag auf Instagram schreibt Amazon über die Playlist, dass sie Songs anbieten werden, die es exklusiv nur auf „Level“ geben wird. Damit scheint Amazon sich die nötigen Exklusiv-Rechte gekauft zu haben.
Shitstorm
In den Kommentaren sorgte dies für einen großen Shitstorm. Nicht nur die große Promo-Aktion „nur für eine Playlist“ war im Endeffekt für die Fans enttäuschend, sondern auch die Tatsache, dass es Exklusiv-Tracks auf „auf_level“ geben wird, sorgte für großen Unmut. Viele Fans vergleichen die Aktion mit dem angekündigten Video von Hustensaft Jüngling und Celina. Auch hier waren die Erwartungen viel höher, als das Resultat am Ende der mehrtägigen Promo-Aktion. Doch am größten scheint die Angst um die Zersplitterung der Rapper zu sein.
Während man heute noch fast jeden Track eines Rappers auf Spotify hören kann, könnt sich dies in naher Zukunft ändern und Fans müssen neben Spotify auch Amazon Music bezahlen, um die neuesten Tracks ihrer großen Idole hören zu können.
Nur Panik um Nichts?
Obwohl die Angst durchaus nachvollziehbar ist, muss man an dieser Stelle erwähnen, dass es noch keine genauen Informationen bezüglich dieser „Exklusiv-Tracks“ gibt. So weiß man nicht, ob bereits bestehende und geplante Tracks lediglich exklusiv auf Amazon Music angeboten werden, oder ob es sich hierbei um exklusiv für diese Plattform neu aufgenommene Tracks handeln wird, die es ohne „Level“ „sowieso nicht“ geben würde.
Letzterer Fall würde zwar in der Theorie niemanden benachteiligen, wird jedoch mit Sicherheit bei den Fans nicht als solches aufgenommen werden. Bisher wurden von Amazon Music Exklusiv-Titel von Bushido angekündigt.
Neben den Exklusiv-Titeln kündigte Amazon Music jedoch auch noch „Exklusiv-Events“ an, die es offensichtlich ohne „auf_level“ nicht geben würde. Da jedoch noch nichts Genaueres diesbezüglich bekannt gemacht wurde, können die Fans den Mehrwert von „Level“ noch nicht erkennen.
Hier seht ihr einige Reaktionen:
Hier seht ihr die Ankündigung exklusiver Inhalte: