55 Jahre Haft – Donald Trump begnadigt Snoop Dogg-Produzenten

Der irrationalen Drogenpolitik in den Vereinigten Staaten sind im Laufe der Jahrzehnte Millionen von Menschen zum Opfer gefallen. Allen voran Schwarze. Der sogenannte „War on Drugs“ und die mandatory minimums – Mindeststrafen für bestimmte Vergehen – haben etlichen Menschen die besten Jahre ihres Lebens geraubt und zielten primär darauf ab, den schwarzen Teil der Bevölkerung unten zu halten.

Weldon Angelos

Auch ein Producer aus der Hiphop-Szene fiel den drakonischen Strafen für Drogen-Kriminalität zum Opfer. Weldon Angelos produzierte in den 90ern und Anfang der 2000er Songs für Snoop Dogg und Tupac und hielt sich nebenbei mit dem Verkaufs von Marihuana über Wasser.

Bis ihn jedoch ein Informant an die Polizei verriet und er wegen des Verkaufs von Weed für $350 vor Gericht stand. Weil er während seiner Deals eine Waffe bei sich trug, sah das amerikanische Gesetz eine Mindeststrafe vor. Wegen ein paar Gram Marihuana wurde er im November 2014 zu einer Strafe von 55 bis 63 Jahren hinter Gittern verurteilt. Einen Vergleichsdeal von 15 Jahren im Gefängnis hat er nicht abgenommen, weshalb er die volle Strafe bekam.

Donald Trump

Selbst Paul Cassell, der Richter der ihn zu dieser Strafe verurteilt hat, bezeichnete die Strafe in einem Brief an den damaligen US-Präsidenten George Bush als „ungerecht, grausam und sogar irrational“. Weil die Mindeststrafe gesetzlich vorgegeben wurde, hatte er bei der Verkündung des Urteils jedoch keine Möglichkeit, die Strafe milder zu gestalten.

Nach 13 Jahren im Gefängnis wurde Angelos aufgrund von öffentlichem Druck am 31. Mai 2016 entlassen. Rap-Kumpel Snoop Dogg, der maßgeblich an der Kampagne beteiligt war, erklärte nach seiner Entlassung: “He had to provide means for his family and himself. It wasn’t like it was a violent crime he was committing – he was just hustling.”

Ganz frei war Weldon Angelos, der sich seitdem als Aktivist für ein gerechteres in den USA auszeichnet, aber auch nach seiner Entlassung nicht. 3,5 Jahre musste er dafür kämpfen, um seine vollen Recht wiederzuerlangen. Denn als verurteilter Straftäter leidet man in den USA unter massiven Einschränkungen.

Dieses Kapitel ist für den Ex-Produzenten nun jedoch endlich vorbei. Noch-Präsident Donald Trump, der in rund zwei Wochen aus dem Amt scheidet, hat den Producer von Snoop Dogg nämlich passend zu Weihnachten mit einer Begnadigung beschenkt. Schlimm, dass solche Geschichten überhaupt in einem Rechtsstaat vorkommen können…

Weldon bedankt sich bei Trump