Megaloh meint, deutscher Rap ist kein Hiphop

Dass Deutschrap und Amirap zwei relativ grundlegend verschiedene Dinge sind, dürfte keine These sein, mit der man die Massen spaltet. Gerade mit dem Satz „Deutschrap ist fresher denn je“ wurde sich zuletzt immer wieder darüber lustig gemacht, dass die Rap-Musik in Deutschland rein qualitativ und künstlerisch nicht mit dem Ursprungsland dieser Musikrichtung mithalten kann.

Megaloh

Auch Megaloh ist der Ansicht, dass Deutschrap nicht gleich Rap aus der USA ist. Und er geht sogar noch weiter: Rap aus Deutschland kann für ihn per se kein Hiphop sein! Dies leitet er allerdings nicht dadurch her, dass die Musik hierzulande schlechter ist, sondern dass es rein geschichtlich betrachtet keinen derartigen Rassismus gegeben hat wie in den USA.

Da Hiphop aus einer Jahrhunderte währenden und bis heute andauernden, systematischen Diskriminierung und Benachteiligung von Schwarzen heraus entstanden ist und es diese Vorgeschichte in Deutschland nicht gegeben hat, ist der Hiphop in Deutschland lediglich eine kulturelle Aneignung. Was sagt ihr dazu, könnt ihr dem Argument zustimmen oder gibt es trotzdem eine Form von Hiphop in Deutschland?

Sein ganzes Statement

„Aus meiner Sicht ist deutscher Rap kein Hiphop. Punkt. Mic Drop, fertig. Hahaha. Du musst verstehen wie Hiphop geboren und entstanden ist. Hiphop würde es niemals geben ohne die strukturelle Ungerechtigkeit gegenüber schwarzen Menschen in den USA. Gegenüber dieser Segregation, gegenüber der Sklaverei, die letztendlich niemals aufgegeben wurde, sondern nur transformiert.

Von der Sklaverei ging es über in die Gefängnissysteme der USA. Die USA und ich machtstrukturelles System des Rassismus haben eine andere Möglichkeit gefunden, schwarze Menschen auszubeuten und zu erniedrigen. Und das alles rauszunehmen, dass Hiphop damit zutun hat, mit dieser jahrelangen strukturellen Unterdrückung, institutionellen Unterdrückung – und jetzt kommen hier die Menschen, die nie irgendwas damit zutun gehabt haben, nie sich damit auseinandergesetzt haben und nehmen das einfach und denken sie sind Tupac.

Das ist kein Hiphop, sorry, das ist einfach nur kulturelle Aneignung. Man kann diese Geschichten nicht vergleichen, es ist ne andere Geschichte von Ausgrenzung, von Diskriminierung, von Rassismus, die auf jeden Fall ihre Berechtigung in der Musik hat, aber auf keinen Fall finde ich dazu berechtigt, einfach 1 zu 1 ne kulturelle Aneignung zu machen.“

Hier seht ihr das Interview

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