„Geld verbrannt“ – Kool Savas erklärt das Scheitern von Optik Records

Kool Savas

Wenn sich überhaupt ein deutscher Rapper legitim als „King of Rap“ bezeichnen darf, dann ist es Kool Savas. Und auch der Begriff „lebende Legende“ ist für 46-Jährigen absolut zutreffend. Denn er zerrt nicht nur von seinen Erfolgen vor 15 oder 20 Jahren, sondern auch auch heute noch dermaßen relevant, dass er mit seinen Alben die Spitze der Charts erreicht und goldene Platten abräumt.

Gerade in den letzten zwei Jahren hat er ein besonderes Talent für Hit-Singles entwickelt und bewiesen, dass er selbst im Streaming-Zeitalter konkurrieren kann. Bestes Beispiel dafür ist die Gold-Single „Deine Mutter“.

Optik Records

Neben seiner eigenen Rapkarriere sucht Savas seit einiger Zeit als A&R von iGroove aktiv nach neuen Talenten. Mit Alies hat er kürzlich sogar eine Sängerin auf seinem eigenem Label Essah Entertainment unter Vertrag genommen. Somit hat er sich auch außerhalb des Studios bewiesen und gezeigt, dass er ein gewiefter Geschäftsmann ist.

Aber wie so oft im Leben, muss man auch mal scheitern und Fehler um Erfolg zu haben. Fast exakt 12 Jahre nachdem sein erstes Label Optik Records geschlossen worden ist, liefert der Rapper nun Einblicke in die Arbeitsweise seiner Plattenfirma und erklärt, wieso sein erstes Label nicht so funktionierte, wie er es sich vorgestellt hat. Ein wichtiger Aspekt darin ist, dass im Tagesgeschäft Unmengen an Geld verbrannt worden sind.

Savas über das Scheitern von Optik

„Also das was ich mir vorgestellt hab, das kann ich jetzt nicht mehr umsetzen, weil das gibt’s nicht mehr. Ich hab mir sowas wie Wu-Tang oder wie Lyricist Lounge damals vorgestellt. Das wollte ich mit Optik machen. Aber das kannst du eigentlich nur machen eigentlich, wenn alle bei Null anfangen. Wenn es auch nicht jetzt einen gibt, der die ganze Nummer tragen muss.

Bei Optik war es so, das Label wurde getragen unter anderem von meinen Merch-Einnahmen. Weil meine Platten hab ich ja bei BMG rausgebracht und konnte die damals noch nicht independent rausbringen, bis ich Bello 1 rausgebracht hab. Aber meine Merch-Einnahmen sind halt komplett ins Label geflossen und sind dort verbrannt. Und die vier Leute, die im Büro waren. Einer hat Merch gemacht, einer Grafik und zwei für’s Label. Es ist halt alles den Bach runtergegangen, das Geld ist einfach weg gewesen.

Also ich hatte gar nichts davon. Und das war dann so ein Ungleichgewicht so. Das heißt, ich hatte nichts davon, überhaupt gar nichts, für mich war es sinnlos. Ich hatte eine riesen Travel-Crew immer, wir hatten unheimlich viel Geld für Reisen und den ganzen Mist ausgegeben. Ich hab jedes Mal den größtmöglichen Bus auf Tour gebucht damit wir alle da reinpassen. Aber es hat ja überhaupt nichts gebracht und ich war nicht Business-Mann genug (…) meine Vorstellungen sind einfach komplett von dem weg gewesen was es dann war.“

Hier seht ihr das Interview

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