„Ich habe Deutschland gehasst“ – Milano über seine erste Zeit in Dortmund

Milano

Als er in Deutschland ankam und von Sinan-G vorgestellt worden ist, sagten viele Stimmen voraus, dass Milano es nicht schaffen wird. Ein französischer Rapper in Deutschland kann nicht funktionieren. Doch was als Risiko und als gewagtes Experiment begann, entpuppte sich als waschechte Erfolgsgeschichte.

Gerade einmal 1,5 Jahre nach seiner ersten Single ist Milano auf dem besten Weg ein Superstar zu werden. Zwar arbeitet er inzwischen nicht mehr mit Sinan-G als Manager zusammen. Aber der Essener hat trotzdem sein Gespür für Newcomer bewiesen. Mit nur 5 Singles im Jahr 2020 hat der Newcomer mehr als 18 Millionen Streams generiert. Bis jetzt war fast jeder Song des jungen Franzosen ein Hit.

Deutschland

Dabei sah es nach seiner Ankunft in Dortmund erstmal nicht so gut aus für Milano. Der damals 20-Jährige beherrschte nämlich weder die Sprache, noch hatte er Ausblick auf eine Musikkarriere. Weil er niemanden hatte, verbrachte er seine ersten 5 Monate nur in seinem Zimmer und hatte Depressionen. Nur weil er in Frankreich keinen Job, keinen guten Abschluss und keine Perspektive hatte, blieb er hier. Am Ende hat es sich zum Glück gelohnt diese schwere Zeit durchzustehen.

Milano über seine Ankunft in Deutschland

„Ich bin nach Deutschland gekommen. Ich musste eigentlich 2 Wochen bleiben und jetzt bin ich 3 Jahre hier. (…) Am Anfang war es richtig schwer. Richtig schwer. Ich hab sogar Deutschland gehasst, ich wollte wieder nach Frankreich fahren. Aber ich bin trotzdem hier geblieben, weil ich wusste, dass da – also ich hab nichts zu tun da. Ich muss aus meinem Leben etwas machen.

Keine Schule, keine Arbeit, ich muss was machen. Und am Anfang, ich hatte richtige Depressionen. Ich hab mit meinem Vater gelebt, nur allein mit meinem Vater. Ich war 5 Monate nur in meinem Zimmer, nur Zuhause. Mein Vater hat immer gesagt, geh raus mit paar Leuten chillen, du brauchst wieder eine Freundin, du brauchst Kollegen, mach was.

Ich konnte nicht, ich könnte kein deutsch, ich hab mich auch immer geschämt. Es ist schwer, ich war 20 Jahre alt und musste neue Freunde finden. Ich war 20 Jahre mit meinen Jungs und auf einmal brauche ich neue Kollegen. Du gehst raus und du bist alleine. Dortmund ist auch eine große Stadt für mich. Am Anfang wollte ich nur zurück nach Frankreich.“

Hier ist sein Interview auf deutsch

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