Nach Niederlage vor Gericht – Bushido hat Diss in seiner Single zensiert

Marco Verch / CC 2.0)

Rooz

Vor rund zwei Wochen erzielte Rooz einen Sieg vor Gericht. Verhandelt wurde am Landgericht Essen, ob einzelne Lines von Bushido die Kunstfreiheit überschreiten. Konkret ging es beim Eilantrag von Rooz um die Tracks „Blei“ und „King Sonny Black“.

Darin teilte der EGJ-Chef mehrfach gegen ihn aus und zielte darauf ab, den früheren Hiphop-Journalisten wegen seiner genetisch veranlagten Krankheit zu dissen. So bezeichnete er die Gene von Rooz als „Haufen Scheiße“ und beleidigte ihn als „Missgeburt“.

Das Gericht gab Rooz Recht und erklärte, dass die Lines von Bushido gegen dessen Menschen würde verstoßen. Aus diesem Grund wurde der Diss in „Kind Sonny Black“ verboten. Die Zeilen in „Blei“ dagegen dürfen weiterhin online bleiben. Allerdings nur aus formalen Gründen, denn der Eilantrag erfolgte zu spät nach der Veröffentlichung: „Den Kollegen war bewusst, dass es sich um Gangster-Rap handelt, dort sind die Grenzen weiter zu ziehen. Gleichwohl ist die Grenze der Kunstfreiheit erreicht, wenn der Kern eines menschlichen Existenzrechtes infrage gestellt wird.“

Gegenüber Hiphop.de äußerte sich Rooz zu dem Fall und erklärte unter anderem, weshalb er den juristischen Weg gegangen ist: „Er hat zwei Sachen in die Szene gebracht: Rücken und Anzeigen. Deshalb konnte früher niemand gegen ihn gewinnen. Mit Bushido ist das kein Sport, er ist ein Unterdrücker.“

„King Sonny Black“

Nun folgte die Reaktion von Bushido auf das Urteil. Wer sich dessen aktuelle Single „King Sonny Black“ in den letzten Tagen angehört hat, wird eine zensierte Stelle bemerkt haben. Sowohl in der Youtube-Version, als auch auf den Streamingdiensten hat er das Wort „Missgeburt“ zensiert und ist somit der Entscheidung des Gerichts nachgekommen.

Anstelle des Wortes ist nun ein Reverb der vorangegangenen Zeile zu hören. Ganz zufrieden zeigte sich Rooz trotz der zensierten Stelle aber nicht, da andere Lines über seine Gene aus genannten Gründen online bleiben dürfen. Trotzdem sieht er durchaus einen positiven Beitrag durch den Sieg vor Gericht: „Es war mir wichtig, diesen Angst-Mythos zu brechen, um den Leuten zu zeigen, dass er ein ganz normaler Versager ist. „

Zensierte Stelle ab 1:53 min

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