Hanybal packt aus: „Ich bekomme keinen neuen Vertrag mehr“

Hanybal

Das letzte richtige Album von Hanybal ist inzwischen schon gut 3 Jahre her. Nach dem Release seines dritten Soloalbums „Fleisch“ dachte der Frankfurter sogar kurzzeitig ans Aufhören. Das scheint mittlerweile kein Thema mehr zu sein. Trotzdem ist eine ganze Zeit lang musikalisch wenig bei ihm passiert. Und das hat offenbar auch vertragliche Gründe gehabt. Wie der Rapper jetzt nämlich mitteilt, will sein bisheriges Majorlabel den Vertrag mit ihm nicht mehr verlängern.

Ihrer Ansicht nach würde man ihn in der Öffentlichkeit nicht mehr als richtigen Rapper wahrnehmen. Das liegt laut Hanybal vor allem an seinem Aktivismus gegen Rechts, Rassismus und Diskriminierung. Auch finanziell könnte das Label keinen Profit mehr durch ihn machen, was Hanybal offen zugibt. Zum Glück halten ihn diese Probleme, einen neuen Vertrag zu bekommen, aktuell nicht davon ab, neue Musik zu releasen. Mit „Cali Keule“ erschien erst vor 4 Tagen eine neue Single von Hanybal mit Celo und Abdi als Featuregästen.

Hanybal über seinen Major-Vertrag

„Ich bekomme (unter anderem) keinen neuen Vertrag bei dem Major-Label, bei dem ich war, weil man mich „in den letzten Monaten garnicht mehr richtig als Rapper wahrnehme“ – und muss sagen, das ist das schönste Kompliment, das man mir machen konnte.

Das was Rapper in Deutschland darstellen und das wie Rapper in Deutschland dargestellt werden – mit beidem möchte ich nichts zu tun haben. Möchte aus Transparenzgründen nicht unerwähnt lassen, dass sich der Vertrag für das Major-Label finanziell nicht rentiert hat. Und das hätte mir ehrlich gesagt als Begründung für die Beendigung der Zusammenarbeit gereicht.“

Rassismuskritische Musik

„Hinzufügen möchte ich noch, dass ich es schon bemerkenswert finde, dass man mich, obwohl ich in den letzten 5 Monaten ein rassismuskritisches, sowie ein, sich mit der rassistischen Grenzpolitik der EU befassendes Lied released habe, „garnicht mehr richtig als Rapper wahrnehme“. Ich werde in Zukunft weiter daran arbeiten, von Nicht-von-Rassismus-Betroffenen noch viel stärker „nicht als Rapper wahrgenommen zu werden“.

Während viele von Rassismus-Betroffene mir sagen, dass mehr Rapper solche Themen aufgreifen sollten und sie feiern was ich mache. Diese Ignoranz muss man sich halt leisten können. Ich kann nicht! Alle von Rassismus-Betroffenen können nicht! Deutsche Musikmanager nehmen dich „nicht als Rapper wahr“, wenn du lautstark Missstände anprangerst, weil sie priviligiert sind und nichts mit Rap zu tun haben, ausser abkassieren.“

Hier seht ihr den Tweet

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