Co-Gründer von Selfmade Records wollte das Kollegah-Signing verhindern

Elvir Omerbegovic

Jahrelang dominierten Elvir Omerbegovic und seine Plattenfirma die Deutschrap-Szene. Als Gründer des legendären Labels „Selfmade Records“ veränderte der Unternehmer die Rapszene in Deutschland. Besonders zwischen 2009 und 2015 galt Selfmade als absolutes Deutschrap-Powerhouse.

Der Fokus auf die Raptechnik der Künstler war lange Zeit der Markenkern des Labels. Die Karrieren von Kollegah, Casper, Favorite, Genetikk, RIN und den 275ers baute er maßgeblich mit auf. Heute arbeitet er als Chef von „DIVISION“, wo RIN unter Vertrag steht. Das Kapitel „Selfmade“ hat er indessen hinter sich gelassen – Anfang des Jahres gab das Label endgültig bekannt, dicht zu machen.

Selfmade Records

Der „Untergang“ von Selfmade Records zeichnete sich ab, als immer mehr große Künstler das Label verließen und eigene Wege einschlugen. Denn auch wenn Elvir als „Mastermind“ hinter Selfmade das Label maßgeblich zum Erfolg geführt hat, wäre das Label ebenso wenig ohne seine Künstler gewesen. Rapper wie Kollegah, Casper oder Genetikk machten allesamt ihre Anfänge bei Selfmade.

Kollegah-Signing

Vor allem Kollegah galt nach seinen großen Erfolgen mit „JBG 2“ und „King“ als Aushängekünstler des Labels. Umso drastischer war sein Abgang im Jahr 2016, als er sein eigenes Label „Alpha Music Empire“ gründete. Im Jahr 2017 veröffentlichte er noch ein letztes Projekt („Legacy“) über sein ehemaliges Label, bevor sich die Wege endgültig trennten.

Klar ist, dass Kollegah und Selfmade Records beide voneinander profitierten. Elvir und Selfmade gaben dem damals noch jungen Newcomer eine Möglichkeit, seine Musik einem immer breiter werdenden Publikum zu präsentieren. Das alles geschah nachdem Kollegah die Initiative ergriff und sich mit seinem allerersten „Zuhältertape“ in einer E-Mail, die später als die angebliche „Sign-mich-oder-f*ck-dich-Mail“ bekannt wurde, bei Selfmade Records bewarb.

Co-Gründer schaltete sich dazwischen

Doch wie Elvir in einem neuen Gespräch mit Aria erzählt, waren nicht alle sofort vom „Zuhälterrap“ des damals 20-Jährigen Rappers überzeugt. Der Co-Gründer von Selfmade Records, der damals noch mit Elvir in einer WG wohnte, konnte nämlich zunächst überhaupt nichts mit der Musik von Kollegah anfangen, wie Elvir erzählt. Demnach sei es ihm zu asozial gewesen, laut Elvir sagte er sinngemäß: „Wenn du so einen asozialen Stuff veröffentlichst, dann will ich mit dem Label nichts mehr zu tun haben„.

Als er sich später auf Anweisung von Elvir auf den Stil eingelassen hatte, habe es ihm aber zugesagt. Laut Elvir kam sein damaliger Kollege zum Entschluss: „Ok, f*ck. Das ist das krasseste Rap-Tape, was ich je gehört hab“.

Hier seht ihr das ganze Interview

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