Rap.de-Redakteur gibt Horror-Bewertung zu JBG3 ab
JBG3
Seit gut 8 Tagen ist JBG3 nun schon auf dem Markt und im Grunde gibt es keine zwei Meinungen – die Jungs haben abgeliefert! So lautet zumindest die verbreitetste Meinung in den sozialen Medien, auf Amazon und in der deutschen Rap-Szene. Es dürfte wohl kaum einen befreundeten Rapper geben, der sich nicht beim Kauf des Kollaboalbums gezeigt hat.
Auch die Verkaufszahlen und die unzähligen Chart-Rekorde sprechen eine deutliche Sprache. Kann ein schlechtes Album über 100.000 Einheiten verkaufen und bereits im Vorverkauf Gold gehen? „Ja!“, meint jetzt ein Redakteur des Hiphop-Portals Rap.de. Der Hiphop-Journalist und Interviewer „Skinny“ hat auf der Webseite des Magazins einen kompletten Verriss zu JBG3 geschrieben und kritisiert neben den musikalischen Aspekten auch die Texte auf dem Album.
Rap.de
Die Jungs aus Düsseldorf und das Portal selbst haben seit jeher einen schlechten Stand zueinander. Die Redakteure der Webseite kritisierten Farid Bangs Solo-Alben häufig in ihren Reviews und gaben im Vergleich zu anderen Reviewern oft die schlechtesten Bewertungen von allen ab. Der Rapper antwortete auf diese Reviews mit Argwohn und disste sowohl Oliver Marquart, als auch Skinny, der nun den Artikel zu JBG3 zu verantworten hat.
Selbst auf JBG3 wurde nochmal offen gegen die Plattform gefeuert und angekündigt, dass man in die Redaktion von Rap.de stürmen wolle. Auf „100 Bars“ rappte Farid Bang gleich eine ganze Passage über Oliver Marquart.
Hier die Zeilen gegen Rap.de
Hier könnt ihr den Track hören
Review
Ob dies eine Rolle in der Rezension des Kollaboalbums gespielt hat, wird wohl nur der entsprechende Redakteur wissen. Was jedoch offensichtlich ist: JBG3 hat ihm ganz und gar nicht gefallen! Insbesondere die Texte der beiden werden kritisiert. Seiner Ansicht nach, sind die Parts der Rapper ein „Gewirr aus Wie-Vergleichen und Wortspielen“ und wurden „von A bis Z durchkonstruiert, wie man es eben von Kollegah und Farid Bang gewohnt ist.“
So wirken sich die Texte der JBG-Crew stark auf die vorgetragenen Flows auf dem Album aus und bewirken seiner Ansicht nach, dass die Gold-Rapper sich gerne Mal zu Flow-Fehlern verleiten lassen, nur um einen Vergleich oder einen Reim in eine Zeile einbauen zu können: „Gerade die zahlreichen Flowfehler sind ein Symptom dieser zweckmäßigen Herangehensweise. Hier wird eine Silbe zu viel in die Zeile gezwängt, da eine zu lange Pause gelassen – das sollte nicht passieren, wenn ein Album dermaßen clean anmuten will wie es „JBG“ tut.“
Als Paradebeispiel für eine gelungene und unterhaltsame Zeile nennt Skinny folgende Kollegah Line: „Ey, ich schlag‘ N*tten nur halbtot, wenn ich durch Rotlichtgassen lauf’/ Denn ich hab‘ ein großes Herz dank Anabolikamissbrauch/„. Diese würde hervorragend funktionieren, da die Pointe smart sei und den Hörfluss nicht stören würde. Auch Farid Bang lobte ebendiese Zeile zuletzt im Interview bei #waslos.
Dagegen gerieten viele Zeilen seinem Empfinden nach eher zu Fillern und würden durch „einsilbige Schimpfworte“ wie „etwa „Spast“oder „Bitch“, die gerne mal kontextlos ans Zeilenende gehängt werden, um einen passenden Reim zu erschaffen („Mission, Spast / Großstadt“ usw.)“ recht anspruchslos wirken.
Auch die zahlreichen Disses gegen Ersguterjunge sind seiner Ansicht nach nur Mittel zum Zweck und seien weder unterhaltsam, noch würden sie ihn sonderlich schockieren:
Fazit
Dementsprechend schlecht fällt dann das Fazit zum Album aus. „Der Beat-Einheitsbrei und die holprigen, steifen Flows halten definitiv nicht länger bei Stange. „Jung Brutal Gutaussehend 3“ macht schlichtweg nichts Neues – und fast nichts gut.“ Insbesondere der Schlusssatz dürfte die meisten Fans des Albums vor den Kopf stoßen und für viel Wirbel sorgen.
Erkennt ihr den Mut zu dieser Review an oder hat Skinny unrecht mit dem, was er sagt? Sagt uns eure Meinung dazu in den Kommentaren! Die gesamte Review zu JBG3 könnt ihr euch unter folgendem Link durchlesen: