Manager von Helene Fischer will das Hak von Capital Bra

Helene Fischer

Vor einigen Tagen schockten mehrere mächtige Manager aus der Musikbranche die gesamte Industrie mit einer klaren Forderung an Spotify und die übrigen Streamingdienste: Ihre Künstler sollen mehr Geld bekommen! Dazu zählen bekannte Acts wie Rammstein, Die Toten Hosen und auch Schagerkönigin Helene Fischer.

Das Ziel der Manager ist es, das Abrechnungssystem von Spotify zu ihren Gunsten zu ändern. Klingt erst einmal sehr trocken und trivial, entpuppt sich bei näherer Betrachtung aber als fundamentale Änderung des aktuellen Musikmarkts. Denn insbesondere eine Musikrichtung würde von einer Änderung des Status Quo betroffen sein..

Capital Bra

Die Rapper sind seit Jahren die dominierende Kraft in den Charts. Zwar haben Acts wie Helene Fischer weiterhin einen riesigen Vorteil bei den physischen CD-Verkäufen, sind den Rappern bei den Streams aber meilenweit unterlegen. Vergleich: Während Helene Fischer im Jahr 2019 weniger als 200 Millionen Streams sammelte, generierte Capital Bra im selben Zeitraum 1,8 Milliarden Streams, also rund das Zehnfache.

Da Spotify derzeit jeden Stream mehr oder weniger gleich bezahlt, darf sich der Bratan dementsprechend auch über den zehnfachen Umsatz durch Streaming freuen. Jetzt wird jedoch gefordert, dass man die Verteilung der Ausschüttungen anders organisiert und nicht mehr pro Klick, sondern nach dem einzelnen Nutzer ausschüttet.

Das soll passieren:

Aktuell kann man sich Spotify – vereinfacht gesagt – wie einen großen Geldtopf vorstellen, in den jeder Nutzer einzahlt. Am Ende des Monats wird der Betrag je nach Anzahl der Streams auf die Künstler verteilt. Wenn ein Helene Fischer-Fan ihre Songs 10 Mal hört und sonst niemand anderen, ein Capital Bra-Fan seine Songs aber 90 Mal anhört, bekommt Capital Bra auch 90% des Umsatzes beider Nutzer, obwohl beide Künstler so gesehen dieselbe Anzahl an Hörern hatten. Damit hätte der Helene Fischer-Fan theoretisch auch die Streams von Capital Bra bezahlt.

Die Musikmanager wollen nun, dass eine Helene Fischer den vollen Monatsbeitrag des Nutzers erhält, wenn er ausschließlich ihre Musik hört. Wenn der Nutzer zur Hälfte Helene Fischer und zur Hälfte Capital Bra hört, wird der Betrag aufgeteilt. Dadurch würde verhindert werden, dass ein Nutzer, der Spotify sehr häufig nutzt, die Ausschüttung zugunsten eines einzelnen Künstlers beeinflusst.

Erklärung des Spotify-Abrechnungssystems