Sierra Kidd trauert um seine Mutter und hat keinen Zugriff mehr auf sein Geld

Sierra Kidd

Die Geschichte von Sierra Kidd ist ebenso erschreckend, wie inspirierend. Im Alter von 15 Jahren wurde er entdeckt und von Raf Camora unter Vertrag genommen. Dem Emdener wurde nach ersten Anfangserfolgen eine große Zukunft vorausgesagt. Nur Jahre später war er obdachlos und hatte keinen Cent mehr. Noch vor knapp 5 Jahren war Sierra Kidd buchstäblich am Boden.

Mit Anfang 20 schien seine Musikkarriere, seine Existenzgrundlage, vorbei zu sein. Ohne Geld in der Tasche oder einem festen Wohnsitz musste er alles auf ein letztes Release setzen, um aus der Armut wieder herauszukommen. Zu der Zeit halfen ihm Freunde aus, Videos zu drehen und sogar Essen zu kaufen.

Mega-Hit gelandet

In der Zwischenzeit konnte er sich jedoch wieder hochkämpfen und stand letztes Jahr Karrieretechnisch wohl so gut dar wie noch nie. Der Mega-Hit „Living Life, in the Night“ ist international durch die Decke gegangen und ist mit 370 Millionen Streams unter den 2 erfolgreichsten Songs eines Deutschrappers überhaupt. Nur „Roller“ von Apache 207 bewegt sich auf einem ähnlichen Level. Zusätzlich dazu kommen Milliarden Abrufe auf Portalen wie Tiktok oder Youtube, wo der Song häufig als Hintergrund-Sound verwendet wird.

Trauerfälle in der Familie

Doch so erfolgreich Sierra Kidd beruflich auch war, umso tragischer verlief sein Privatleben in den vergangenen 12 Monaten. In einem aktuellen Statement aus dem Krankenhaus spricht der 27-Jährige über zwei Todesfälle im engsten Familienkreis. Vor einem Jahr nahm sich sein kleiner Bruder das Leben, was Kidd schon damals offen thematisiert.

Nur ein Jahr nach diesem Ereignis, das für sich genommen schon kaum zu ertragen ist, muss der Musiker wieder trauern. Vor etwa einem Monat sei seine Mutter im Alter von 45 Jahren verstorben. Dies ist laut Kidd der Zeitpunkt gewesen, an dem er sich dazu entschied, sich in Behandlung zu begeben:

„Ich bin wirklich so sehr vom Pech verfolgt, dass ich glaube, dass ich verflucht bin. (…) Ein Jahr später jährt sich der Tag, an dem mein kleiner Bruder gestorben ist. Genau da wo es sich jährt, stirbt meine Mutter, wahrscheinlich an einem Herzinfarkt mit 45, hinterlässt fünf Kinder.“

Kein Zugriff auf die Konten

Und auch der Staat macht es Sierra Kidd nicht leicht, in Ruhe um seine Mutter trauern und dieses tragische Erlebnis verarbeiten zu können. Stattdessen befindet sich der Rapper nun in einer finanziell verzwickten Lage, da er seine Mutter vor ihrem Tod zum CEO seiner Firma ernannt hat. Er selbst hat keinen eigenen Zugriff auf die Firmenkonten. Erst wenn das Erbe unter ihren Nachkommen geklärt wird und Sierra Kidd seinen Erbschein erhält, kann er wieder auf sein Geld zugreifen.

Selbst laufende Einnahmen aus seiner Musik gehen direkt auf das Firmenkonto und stehen ihm nicht zur Verfügung. Das ist keiner Situation in der man sein will, schon gar nicht wenn man sich eigentlich um sich selbst und sein Umfeld kümmern muss. Wir drücken unser tiefstes Beileid aus und wünschen Kidd ganz viel Kraft.

Sierra Kidd erklärt seine Lage

„Ich hab meine Mutter zum CEO der Firma gemacht. Ich war selber nur Teilhaber. Meiner Mutter hat die Firma komplett gehört. Sie stirbt – und denkt ihr, auch nur eine einzige Stelle in Deutschland zeigt Verständnis dafür, dass ich zum Beispiel nicht an das Konto komme von ihrer Firma, um Sachen zu zahlen? (…)

Es ist jetzt Ende des Jahres – es müssen Steuern gezahlt werden. Wir kriegen Pfändungen rein, Zwangsvollstreckungen… ich rufe an und sage: ‚Jungs, wir können das nicht bezahlen, weil wir haben keinen Zugriff auf die Konten. Bis die Erbscheine kommen, das dauert.‘ Trotzdem – die sagen, ist halt so. Bam, noch mehr Pfändungen. Und ich kann nichts machen, weil ich kein Zugriff auf das Konto habe. Von meiner ganzen Musik, von allem anderen, das Geld geht auch straight in die Firma.“

Hier seht ihr das ganze Statement