„Bin schwach geworden“ – Massiv gibt Klickkauf für sein Signing zu

Massiv

So ein Statement hätte vermutlich niemals auch nur irgendjemand von Massiv erwartet. Der Rapper aus Wedding hat in seinem letzten Livestream mitgeteilt, Streams gekauft zu haben. Einmal, so Massiv, sei er schwach geworden und habe es für eins seiner Signings ausprobieren wollen. Die Konsequenzen: Er wurde erwischt und musste sich bei Universal erklären. Wie es dazu gekommen ist, warum er diese Entscheidung getroffen hat und welche Schlüsse er aus der Sache zieht, erklärt er in einem neuesten Video.

Massiv über gekaufte Klicks

„Die Szene ist momentan so: Fast jeder kauft. Die haben sich Kommentare, kaufen sich Likes. Haft hat das letztens so bisschen angeschnitten und das so bemängelt. Aber es ist Teil von der Szene geworden. Und wenn du das nicht machst, dann tust du Etappe für Etappe ablosen. Und kannst nicht mehr mithalten. Umso mehr Streams du hast, umso öfter bist du in den Playlisten. Umso größer deine Streams, umso schneller deine Streams, umso höher bist du in den nächsten Single-Listen ganz oben gesetzt.

Das ist ein Spiel. Entweder du spielst es richtig oder du lässt deine Finger weg davon. Meine Künstler bei Qualitäter hab ich ja so beraten, dass ich gesagt habe: Scheiß auf Klicks. Scheiß auf Streams. Wir ziehen straight durch. Und ich hab das bis zu einem gewissen Punkt gemacht. (…) Dann bin ich hingegangen und bin einmal schwach geworden. Und es tut mir auch Leid für komplett Rap und für komplett Hiphop.

Aber da ich das Gefühl zu dieser Zeit hatte, dass es jeder macht. Und ich der einzige bin, der es nicht zu dieser Zeit macht, stand ich manchmal vor dem Spiegel und hab mir gedacht, was für ein Manager ich wohl sei. Bin ich dumm? Man muss das Beste für seine Künstler machen. Und wenn es das Spiel ist, das erfordert wird von einem, dann musst du dich an die Regeln anpassen.“

50.000 Streams gekauft

Ich hab mir gedacht, ich taste mich mal langsam rein und hab für einen meiner Künstler. Ich glaube – ich weiß jetzt nicht genau, ob das Malo oder Kilo war. Auf jeden Fall für einen meiner Künstler habe ich zum testen einfach mal 50.000 Streams gekauft. Um das einfach zu testen. 50.000 Streams an einem Tag. Du kannst das auch über eine Woche verteilen. Ich wollte gucken, ob es da einen Bann gibt. (…)

Ich schwör euch, für diese 50.000 Streams, hab ich in der ersten Woche zwei Abmahnungen von Universal bekommen und musste mich zweimal erklären, was, wie und wo. So schlecht hab ich mich noch nie gefühlt. Ich hab mich in dieser einen Woche, wo ich einfach mal kurz mitspielen wollte, hab ich mich so dreckig und so verlogen wie noch nie in meiner ganzen Karriere gefühlt.“

Hier seht ihr das Video

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